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Kunst ist Handwerk

Herstellung der Leinwand

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Ausschließlich unbehandeltes, biologisch erzeugtes Rohleinen eignet sich für die Herstellung einer langlebigen Leinwand. Die Faser der Leinenpflanze ist robust und sehr lang, sodass sie hervorragende Qualitäten aufweist, die auf ihr gemalte Farbe durch die Jahrhunderte hinweg zu tragen.

 

In sehr heißem Wasser (ohne Waschzusätze) gewaschen, wird das Leinen von Staub befreit und auf seine endgültige Form gebracht. 

 

Anschließend wird das trockene Leinen auf einen Holzrahmen gespannt und vorgeleimt. Leim ist ein Naturkleber, der in mehreren Schichten aufgebracht wird, um das Leinen widerstandsfähiger zu machen.

Nach dem Vorleimen wird die Leinwand grundiert. Hierzu verwende ich meistens eine Leim-Kreide-Leinölfirnis Mischung, da sich diese für mich am geeignetsten erwiesen hat. In mindestens drei - meistens jedoch mehr - sehr dünnen Schichten wird die Grundierung aufgebaut. Das ist wichtig, da eine dicke Schicht sehr leicht zu Haarrissen neigen würde.

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Wenn alles getrocknet ist, wird die Grundierung - je nach Motiv das entstehen soll - geschliffen, sodass sie einen glatten Malgrund bildet.

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Insgesamt dauert die Herstellung einer Leinwand ca. eine Woche.

Die Farbe

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Es gibt verschiedene Wege eine gute Farbe herzustellen. Die wichtigste Zutat sind hochwertige Pigmente. 

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Ich arbeite am liebsten mit Öl oder Tempera, da diese Bindemittel sind, der Farbe am wenigsten Kraft nehmen, über die Jahrhunderte eine enorme Haltbarkeit gezeigt haben und absolut naturneutral sind. 

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Pigment und Öl. Das ist die reinste Formel für eine wunderbare Farbe. Da Öl allein ca. 5 Tage zum Trocknen braucht, eignet es sich nicht auf jeder Ebene eines Gemäldes. Bei antikisierenden Gemälden male ich die letzten Schichten mit Öl.  Für den Aufbau der darunter liegenden Schichten ziehe ich es vor mit Tempera zu arbeiten.

Das abstrakte Farbspiel

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Für abstrakte Gemälde ziehe ausschließlich ich Tempera vor, da dieses Malmittel es erlaubt viele Farbschichten übereinander zu legen und so eine erstaunliche Farbtiefe zu erzeugen. 

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Das Geheimnis der Farbkraft meiner Bilder liegt in ihrer Komposition. Unzählbar viele Schichten gleichmäßig aufgetragen - oft höre ich nach 10 Schichten auf zu zählen - geben der Farbe ihre Tiefe und helfen ihr, für sich zu stehen.

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Das altmeisterliche Gemälde

Imprimitur

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Wenn die Leinwand fertiggestellt ist, folgt die Imprimitur. Dies ist eine farbige Grundierung, die dazu dient, die Kontraste besser herausarbeiten zu können.

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Die Imprimitur kann in verschiedenen Farben gemalt werden, klassischerweise besteht sie aus einer Schicht caput mortum – einem sehr dunklen Rotton – und einer daraufliegenden Schicht Ocker. Zusammen bilden die dünnen Farbschichten einen mittleren Braunton, der dunkel genug ist, um die Höhen herauszuarbeiten und hell genug, um die Tiefen weiter zu verdunkeln.

Untermalung

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Die Imprimitur ermöglicht eine viel höhere Kontrastierung des Gemäldes, als es von einem weißen Untergrund möglich wäre.

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Zunächst werden die Höhen in weiß ausgearbeitet, dann die Tiefen. Bei diesem Schritt kann man verschiedene Farben nehmen. Abschließend arbeitet man nach den Untermalungen die Farbe im Bild ein. 

Das Gemälde

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Mit der Untermalung ist das Gemälde grob angelegt. Nun folgen viele Farblasuren in denen das Gemälde aufgebaut wird. Diese Lasurtechnik ermöglicht ein Druchscheinen der unterliegenden Farbe und gibt dem Bild eine Tiefe und Plastizität.

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